Massa Marittima, Toskana

Aussicht über die Bergbaustadt Massa Marittima und die Maremma-Landschaft

Massa Marittima ist eine Bergbaustadt der südlichen Colline Metallifere und war im Mittelalter das bedeutendste Zentrum der Maremma-Landschaft. Aufgrund der reichen Erz- und Kupfervorkommen hatte sich in der Gegend eines der ersten Mineralienbergwerke der Toskana etabliert. Zudem durchlebte die Stadt eine große Zuwanderungswelle, als die Menschen aus der versumpften, malariaverseuchten Umgebung hierher flüchteten. Um das Jahr 1310, dem wirtschaftlich und kulturellen Höhepunkt ihrer Entwicklung, zählte die Stadt rund 10.000 Einwohner.

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Historisch geht Massa 167 Marittima auf das Jahr 835 zurück, als griechische Seeräuber die Bischofsstadt Populonia 16 zerstört hatten und der Bischof in die Hügel der südlichen Colline Metallifere floh. In den Bergen residierte er in einer alten Etruskersiedlung, dem Castello di Monte Regio an der Stelle des heutigen Hospitals in der Oberstadt von Massa 167 Marittima. Der Dom wurde an einer tieferen Stelle des Ortes errichtet. Diesen unteren Teil der Stadt, der vornehmlich im 11. bis 13. Jahrhundert erweitert wurde, nennt man Città Vecchia. In den folgenden drei Jahrhunderten bebaute man schließlich das Gebiet um das etruskische Kastell, so dass dieser - eigentlich ältere - Teil von Massa 167 Marittima heute als Città Nuova bezeichnet wird.

Glocke am Torre del Candeliere

Im Jahr 1228 wird Massa 167 Marittima zur freien Kommune. Zunächst von den Pisanern umkämpft, später von den Sienesen, wird die Stadt anno 1365 schließlich zu Siena 77 eingegliedert. Aus dieser Zeit stammen die noch gut erhaltene Stadtmauer 150 sowie eine Festung 50 in der Oberstadt. Dass sich Massa 167 Marittima heute in einem so gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbild präsentiert, ist der verheerenden Verbreitung der Malaria seit dem 14. Jahrhundert zu ‚verdanken’. Bis zum 16. Jahrhundert reduzierte sich die Einwohnerzahl auf 500. Eine bauliche Erweiterung und Veränderung des Ortes wurde somit in der nahezu unbewohnten Stadt verhindert. Im Jahr 1555 geht Siena 77, und damit auch Massa 167 Marittima, an das Großherzogtum der Toskana über. Bis ins 19. Jahrhundert versank die Stadt wie viele andere Orte in völlige Bedeutungslosigkeit, ehe die Habsburger Großherzöge das Sumpfgebiet trockenlegten, die Bergwerke wieder eröffneten und die Stadt instandsetzten.

Der Piazza Garibaldi gilt als Zentrum der Stadt

Das Zentrum Massa 167 Marittimas bildet der Piazza Garibaldi, um den sich der Dom San Cerbone, das Rathaus 48 und die belebte Promenade Corso della Libertà gruppieren.

Blick auf den Palazzo Comunale mit Palazzo Podestà im Vordegrund

Das Rathaus, beziehunsgweise der Palazzo Comunale, wurde im 16. Jahrhundert aus mehreren Turmhäusern gebildet. Der älteste Teil ist das fensterlose Torre del Bargello, das um das Jahr 1250 entstanden ist und in dem ursprünglich der Kerker untergebracht war. Rechts vom Rathaus erhebt sich der Palazzo del Podestà 176, in dem das archäologische Museum untergebracht ist. Im Erdgeschoss kann man eine bedeutende Maestà von Ambrogio Lorenzetti besichtigen. Dem Rathaus gegenüber steht die Loggia del Comune aus dem 14. Jahrhundert.

Duomo San Cerbone aus hellem Tavertingestein

Das Südende des Piazza wird von dem kunsthistorisch sehr bedeutenden Duomo San Cerbone eingenommen. Um die Zeit 1000 wurde die dem Heiligen Zerbonius geweihte Kirche gegründet, von dieser sind noch Reste an der Südseite des heutigen Baus zu erkennen. Im Jahr 1228 begann man mit einem spätromanischen Folgebau, der 1304 im gotischen Stil vollendet wurde.

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An der Außenfassade greift der aus hellem Tavertingestein errichtete Dom Elemente der Pisaner Romanik auf, wie beispielsweise die mit Rhomben und Kreisformen gefüllten Arkaden um das Langhaus. In einer zweiten Bauphase ab dem Jahr 1287 fügte man die freistehenden Säulchen und Arkaden hinzu und gestaltete die reich verzierte Fassade. Die anmutige Giebelloggia stammt aus der Werkstatt Giovanni Pisanos.

Im Inneren fällt zunächst die barocke Einwölbung auf, die im 17. Jahrhundert den offenen Dachstuhl ersetzte. Sehr schön kann man die zwei Bauphasen des Domes an den Kapitellen der Langhausarkaden nachvollziehen, die im hinteren Teil filigraner und figurenreicher werden.

Campanile des Doms

Einige interessante Ausstattungsstücke machen den Besuch des Domes sehr lohnenswert. Das Taufbecken im rechten Seitenschiff ist aus einem einzigen Tavertinstein geschlagen und stammt aus der Hand Giroldo da Comos (1267). Als ein Hauptwerk der sienesischen Bildhauerkunst fällt der Sarkophag des Heiligen Ziborius hinter dem Hauptaltar des Chores ins Auge. Im Jahr 1324 von Goro di Gregorio geschaffen, schildert der Sarg auf acht detailgetreue Reliefs das "Leben des Heiligen" und beherbergt dessen Reliquien. Besonders anrührend sind die Arbeiten an der Innenfassade, die womöglich noch aus dem 11. Jahrhundert stammen und die Kanzel des Vorgängerbaus schmückten.

Die schlichte Kirche Sant’ Agostino 65 entstand in der Zeit zwischen 1299 und 1313. Der Grundriss des Gotteshauses entspricht dem einer typischen Bettelordenskirche mit einschiffigem Querhaus, Langhaus und drei Chorkapellen. Die Kirche bildet das Zentrum des ehemaligen Stadtteils der Minenarbeiter. Daneben liegt das nur noch teilweise erhaltene, romanische Bethaus San Pietro all’Orto.