Livornos Hafen, Toskana

Livornos Hafen bestimmt die Ökonomie der Stadt, denn neben Genua und Neapel ist der Port der wichtigste Umschlags- und Passagierhafen in Italien. Während der nördliche, moderne Teil für den Handelsverkehr offen steht – hauptsächlich für Mineralöl, Container und Autos – liegen im südlichen Teil, dem alten Porto Mediceo 212, Fähren mit Verbindung nach Korsika, Sardinien und den Inseln des toskanischen Archipels sowie Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt. Livornos Werft Cantiere Navale Fratelli Orlando hat eine weitreichende Bedeutung für den europäischen Schiffbau. Hier werden seit dem Jahr 1875 vor allem große Yachten gebaut. Weitere große Werften folgten dem Beispiel von Cantiere Navale Fratelli Orlando, um an dem großen Erfolg teilzuhaben. Im Jahre 1881 gründete Benedetto Brin die Marineakademie Accademia Navale, die heute die größte Einrichtung ihrer Art in Italien ist und an der Kadetten und Matrosen der italienischen Marine und Küstenwache ausgebildet werden.

Gigantische Passagierschiffe erreichen den Hafen

Schöne Promenade zum Flanieren

Leuchtturm im Hafen Livornos

Fortezza Nuova Livornos

Der älteste Teil der Stadt ist der nach seinen Gründern benannte Porto Mediceo. In diesem südlich gelegenen Bereich wurden Abschnitte von der von Kardinal Giuliano de’Medici in Auftrag gegebenen Fortezza 11 Vecchia mit dem zentralen, auf römischen Fundamenten errichteten Turm Mastio di Matilde aus dem 11. Jahrhundert und der erweiterten Anlage nach Plänen von Antonio da Sangallo wieder hergestellt. Die Fortezza 11 Nuova aus dem Jahr 1590 wird heute als öffentliche Parkanlage genutzt und dient als Kultur- und Ausstellungszentrum. Die beiden Forts am Festungsgraben (Fosso Reale) waren ursprünglich durch eine Mauer verbunden und vermitteln noch heute einen ungefähren Eindruck der einstigen idealen Stadtanlage.

Denkmal für Großherzog Ferdinand I. de'Medici

Auch "Denkmal der Vier Mohren" genannt

Der Piazza Micheli am alten Hafen empfängt seine Besucher mit einem Monumentalwerk der besonderen Art. Das Denkmal für Großherzog Ferdinand I. de’Medici in der Mitte des Platzes wird wegen der Bronzefiguren am Sockel auch "Denkmal der Vier Mohren" genannt. Die vier schwarzen Galeerensklaven schuf Pietro Tacca in den Jahren 1623 und 1624. Die Figuren bestechen durch die lebensnahe Expressivität der Gesichtszüge und die gepeinigte Bewegung der mächtigen Körper. Pietro Tacca, der bedeutendste Künstler aus der Werkstatt Giovanni Bolognas wählte seine Modelle in den Gefangenenlagern Livornos eigenhändig aus und fertigte Wachsmodelle von ihnen an. Gerade weil im 17. Jahrhundert am Porto Mediceo 212 Menschenhandel an der Tagesordnung stand, gilt das Werk heute als Denkmonument eines wenig ruhmvollen Charakterzuges der Stadt Livorno.