Pisa, Toskana

Wahrzeichen der Stadt Pisa

Es gibt kaum eine Stadt in der Toskana, die dem klassischen Bild dieser Region weniger entspricht als der Handelsort Pisa. Hat man sich entschlossen, der "Stadt am Meer" einen Besuch abzustatten, so wird man zunächst von dem rasch sich wandelnden Landschaftsbild etwas enttäuscht sein. Die sanften Hügel laufen in einem monotonen Flachland aus, und fährt man in Pisa ein, so wirkt die Stadt eher ernüchternd auf das kunstverwöhnte Herz eines Florenz- oder Siena- Bewunderers. Doch so rau und kühl der erste Eindruck von der Stadt sein mag – auch Pisa besticht mit einer Fülle von herrlichen Kunstwerken und Baudenkmälern, welche die einstige Größe der Seemacht eindrucksvoll demonstrieren.

Unterkünfte nahe Pisa

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Bauwerke in Pisa

Es ist nicht nur der Piazza dei Miracoli 99 mit dem Dom Santa Maria 55 Assunta, dem Baptisterium 29 und dem weltberühmten Schiefen Turm (Campanile), der einen Besuch in der Stadt lohnenswert macht. Von besonderem Glanz in Pisa sind auch die romanischen Kirchen entlang des Arno-Ufers, die aufgrund ihrer Nähe zum Meer in einem hellen, weißen Licht erscheinen. Das Museo Nazionale 149, eingerichtet in der ehemaligen Benediktiner-Klosteranlage San Matteo, lädt zur Besichtigung wichtiger Werke der toskanischen und pisanischen Skulpturenkunst und Tafelmalerei ein.

Die Geschichte von Pisa

Pisa blickt auf eine ruhmreiche Geschichte zurück. Bereits seit dem 5. Jahrhundert war Pisa etruskisches Siedlungsgebiet. Die Nähe zu einem Lagunensee, der sich bis Lovorno erstreckte, ermöglichte den Etruskern den Aufbau eines kleinen Hafens, der unter Kaiser Augustus zu einem bedeutenden Flottenstützpunkt, dem pontus pisanus, erweitert wurde. Am Ort der Hafengründung südlich von Pisa sind heute noch Reste einer römischen Therme erhalten: die Bagni di Nerone aus Zeit um 200 vor Christus. Die Stadt Pisa selbst entstand als römische Militärkolonie.

Blick über die Dächer Pisas	Pisa ist ein beliebtes Touristenzentrum	Piazza dei Miracoli mit dem Dom Santa Maria Assunta
Battistero, Duomo und der Schiefe Turm von Pisa	Schöne pisanische Häuser am Fluss	Kirche Santa Maria della Spina am Ufer des Arno

Nach dem Zerfall des Römischen Weltreiches gelangte Pisa unter die Herrschaft der Langobarden und wuchs zu einem urbanen Zentrum an. Während die Küstenstädte unter Angriffen der Sarazenen zu leiden hatten, blieb Pisa weitgehend verschont und konnte sich auf den Ausbau der Flotte konzentrieren. Im 11. und 12. Jahrhundert wuchs die Stadt zur führenden Handelsweltmacht und etablierte sich neben Genua, Amalfi und Venedig zu einer der vier mächtigsten Seerepubliken Italiens. Der gewaltige Dombau mit Baptisterium 29 und Campanile sowie die strahlenden Kirchenbauten bezeugen auf imposante Weise die einstige Herrschaft Pisas über das westliche Meer.

Souvenirs als Andenken an den Pisa-Besuch

Im Jahr 1284 erlitt Pisa jedoch eine katastrophale Niederlage: Genua gelang es, die Pisanische Flotte in der Schlacht bei Meloria zu vernichten und somit die führende Handelsmacht auszulöschen. Mehr als 20.000 Menschen verloren dabei ihr Leben, ein Verlust, aus dem sich die Stadt nie ganz erholen konnte. Nach Jahren des Zehrens und der wirtschaftlichen Niederlagen erlangte Pisa im 15. Jahrhundert unter der großzügigen Förderung der Großherzöge Medici neue Bedeutung. Cosimo I. ließ den Flusslauf des Arno und des Serchio regulieren, baute Brücken und einen Verbindungskanal zum Hafen und gründete die Universität, die sich als eine der führenden Bildungseinrichtungen in der Toskana etablierte.

Pisa heute

Heute besitzt die Stadt einen Yachthafen mit Monopolstellung und Pisa gilt als ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen den nordwestlichen Regionen und Rom. Zudem besitzt die Stadt einen bedeutenden internationalen Flughafen. An der zweitgrößten Universität der Toskana – nach Florenz 222 – studieren in Pisa über 25.000 Studenten.