Val d’ Elsa, Toskana

Die schöne Landschaft des Val d' Elsa lockt viele Besucher an

Bereits seit der Antike führte die Handelsstraße Via Cassia durch das Elsa-Tal und setzte so die Grundlage für frühe Ansiedlungen in diesem Gebiet. Im Mittelalter verband dann die geschäftige Frankenstraße Norditalien mit Rom. Aufgrund der konkurrierenden Kämpfe zwischen Siena 77 und Florenz 222, die um das lukrative Val d’ Elsa ausgetragen wurden, errichteten die beiden Seiten mächtige Festungsanlagen, die noch heute maßgeblich das Bild der Städte prägen.

Das Val d’Elsa bildet einen beliebten Ausgangspunkt für Ausflüge in das Chianti-Gebiet sowie in die Städte San Gimignano 34, Volterra 26 und Siena 77. In der näheren Umgebung wurden zahlreiche Landgüter in Hotels und Pensionen umgebaut, in denen man einen erholsamen Urlaub unweit der großen kulturellen Zentren verbringen kann.

Bereits aus weiter Ferne hat man einen Blick auf die dicken Mauern und Türme von Monteriggioni. In den Jahren von 1213 bis 1219 errichteten die Sienesen einen mächtigen Nordwall, 15 Kilometer von den Toren ihrer Stadt entfernt. Dante Alighieri beschrieb die 14 Türme von Monteriggioni als "grässliche Giganten". Die Festungsanlage auf dem Hügel dehnte sich bald zu einem kleinen, bewohnbaren Ort aus, in dem Wein- und Olivenanbau betrieben wurde und noch immer wird. Heute verbirgt sich hinter den trutzigen Mauern eine bescheidene Ortschaft mit einem von Restaurants und Souvenirlädchen gesäumten Piazza und einer Pfarrkirche aus frühgotischer Zeit.

Wuchtige Festungsanlage Monteriggionis

Beschauliche Ortschaft

Idyllische Atmosphäre in Monteriggioni

Etwa zwei Kilometer westlich von Monteriggioni 41 erhebt sich die ehemalige Zisterzienserabtei Abbadia a Isola auf einem grünen Hügel, der früher wie eine Insel in dem umgebenden Sumpfgebiet lag. Im Jahr 1001 wurde das Kloster gegründet, bereits im 15. Jahrhundert setzte jedoch der Niedergang ein und im 19. Jahrhundert löste man es auf. Von Abbadia a Isola erhalten blieb eine romanische Basilika, die in ihrer jetzigen Form im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Am schlichten Außenbau der Kirche erkennt man sowohl pisanische und lucchesische, als auch lombardische Architekturmotive. Die drei Schiffe des Gotteshauses enden in Apsiden, und unter dem Chor dehnt sich eine Krypta aus. Das wichtigste Ausstattungsstück – eine Madonna aus dem Umkreis von Duccio – ist heute im Museo Civico 81 von Colle Val d’Elsa 43 ausgestellt. Von der Klosteranlage der Abbadia a Isola blieb ein Teil des Kreuzganges und die Abtswohnung bestehen.

Die steinerne Altstadt erhebt sich auf einem Hügel

Mittelalterliches Kastell in Colle Val d'Elsa

Eine wunderschöne, steinerne Altstadt mit engen Gässchen und weiten Ausblicken über das Elsa-Tal erwartet den Besucher in Colle Val d’Elsa. Die Stadt zählt zu einer der wichtigsten Industrieorte im Elsa-Tal. Während im unteren Stadtteil (Basso) Handwerk und Kleinindustrie blühen, erhebt sich im oberen (Alto) ein mächtiges mittelalterliches Kastell und der Borgo 134 mit eleganten Renaissance-Palästen sowie einer Befestigungsanlage aus dem 16. Jahrhundert. Historisch gesehen gehörte Colle Val d’Elsa zunächst zu Volterra 26, ging nach kurzer kommunaler Freiheit an Florenz 222 über (1233) und erhielt im Jahr 1599 einen Bischofssitz und somit das Recht als eigenständige Stadt.

Historische Attraktionen in der oberen Stadt

Blick über das Dächermeer von Colle Val d'Elsa

Eine Befestigungsanlage umgibt das historische Zentrum

Die auf dem Hügel liegende Altstadt betritt man durch die Porta Nuova aus dem 16. Jahrhundert. Man passiert die Kirche Santa Caterina 119 und den Palazzo Campagna, um in den Innenhof des Castellos zu gelangen. Weitere sehenswerte Bauwerke des Alto ist der Palazzo Pretorio, in dem heute ein archäologisches Museum eingerichtet wurde, sowie der Komplex aus den drei Gebäuden Palazzo Vescovile 73 (Museo d’Arte Sacra), Palazzo dei Priori (Museo Civico) und Ospedale del Ricovero.

In der unteren Stadt, die durch die florierende industrielle Entwicklung viel an alter Bausubstanz einbüßen musste, ist die romanische Kirche Sant’ Agostino 65 aus dem 13. Jahrhundert einen Besuch wert. Das Innere wurde im 16. Jahrhundert nach Plänen von Antonio da Sangallo dem Älteren gestaltet, das wichtigste Ausstattungsstück ist eine "Madonna delle Grazie" von Taddeo di Bartolo. Der zentral gelegene Piazza Arnolfo di Cambio, der nach dem berühmten Sohn der Stadt benannt wurde, ist von Arkaden gesäumt, unter deren Bögen sich hübsche Restaurants und Cafés eingerichtet haben.

Weitreichende Aussicht von der Altstadt Castello

Historische Bauten und Sehenswürdigkeiten in der Oberen Stadt

Eine äußerst malerische Kulisse bietet die Altstadt von Certaldo, die im Kontrast zur modernen Unterstadt auch Castello genannt wird. In der kleinen Stadt kam im Jahr 1313 Giovanni Boccaccio zur Welt, der auch die letzten zwölf Jahre seines Lebens bis 1375 hier verbrachte. Der Ort ist noch vollständig von einem Befestigungswall umgeben, hinter dem sich ein unberührter mittelalterlicher Borgo 134 verbirgt. Man erreicht über die Via Boccaccio den Palazzo Pretorio, in dem einst die herrschende Familie der Alberti di Prato 184 ihren Sitz hatte. Als Certaldo im Jahr 1293 an Florenz 222 überging, saßen in dem Anwesen der Podestà und die Florentiner Vikare. Einen wunderschönen Ausblick auf das umliegende Elsa-Tal kann man vom Haus des Schriftstellers Boccaccio aus genießen.

Schmale Gassen ziehen sich durch das Castello

Palazzo Comunale in Certaldo

Giovanni Boccaccio kam in dem Ort zur Welt