Porta San Giovanni, Toskana

Man betritt San Gimignano 34 gewöhnlich durch das Stadttor Porta San Giovanni und gelangt auf der leicht ansteigenden Hauptstraße Via San Giovanni – gesäumt von nahtlos ineinander übergehenden Souvenirlädchen, Trattorien und Herbergen – in das kleine Zentrum. Rechterhand passiert man auf dem Weg die Kirche San Francesco 180, von der nur noch der untere Teil aus dem 13. Jahrhundert erhalten blieb. Heute ist in dem Gebäude eine Weinhandlung untergebracht, von deren Terrasse man die schönsten Ausblicke auf das Umland genießen kann.

Stadttor Porta San Giovanni

Zahlreiche Läden

Auf dem Weg ins Zentrum

Typische Souvenirs

Piazza della Cisterna mit namensgebender Zisterne

Der in Fischgrätmuster gepflasterte Piazza della Cisterna zählt mit seinen aufragenden Turmhäusern zu den malerischsten Plätzen der Toskana. Im Zentrum befindet sich eine Zisterne aus dem Jahr 1276. Von hier sind es nur noch wenige Schritte zum Piazza del Duomo 173, an dem, gegenüber dem Dom, der alte Palazzo del Podestà 176 steht, der anno 1239 errichtet wurde. An dem Platz ragen auch einige der erhaltenen Geschlechtertürme empor, die an die feindlichen Auseinandersetzungen der ghibellinischen und guelfinischen Stadtfamilien erinnern.

Schlichte Fassade der Collegiata Santa Maria Assunta

Die Fassade der im Jahr 1148 errichteten Collegiata Santa Maria 55 Assunta ist schlicht und schmucklos. Da San Gimignano 34 keinen Bischofsstuhl erhielt, handelt es sich nur um eine Kollegiatskirche, die sich dennoch zahlreicher Privilegien erfreute, wie beispielsweise das Verhängen des Kirchenbannes. Das Innere des Gotteshauses ist eine wahre Augenweide: Zwei umfassende Freskenzyklen schmücken die Seitenschiffswände der Basilika und erzählen die Geschichten aus dem Alten und dem Neuen Testament.

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Um die Freskenzyklen wird in der kunsthistorischen Forschung viel gestritten, vermutlich entstanden die Malereien bereits im frühen 14. Jahrhundert. Die rechte Seitenschiffswand zeigt Motive aus dem Neuen Testament, die vermutlich von der "Werkstatt der Memmi" ausgeführt wurden. Die Malereien lassen Verbindungen zu Simone Martini und Giotto erkennen. Lebhaft und ausdrucksstark agieren die Figuren, ihnen ist eine besondere Emotionalität der Gebärden eigen.

Schöne Fresken in der Kirche

Die alttestamentlichen Fresken an der linken Seitenwand wirken volkstümlicher, fast unbeholfen, werden jedoch fantasievoll und mit Ideenreichtum vorgetragen. Ein Fresko an der Innenwand des Hauptschiffes zeigt das "Martyrium des Heiligen Sebastian" und stammt aus der Hand Benozzo Gozzolis (1465).

Palazzo del Popolo am Domplatz

An den Dom schließt der Palazzo del Popolo an, der im Jahr 1288 vollendet wurde. Das große Fresko von Sodoma zeigt den "Heiligen Ivo", den Schutzpatron der Rechtsgelehrten. Im Inneren sind das Museo Civico 81 und die Pinakothek untergebracht. Historisch interessant ist die Sala del Consiglio oder Sala di Dante, in dem der Dichter einst im Auftrag der Florentiner für eine guelfische Liga propagierte. Das Museum zeigt Werke Sienesischer und Florentinischer Künstler des 13. bis 15. Jahrhunderts. Zur Anlage des Palastes gehört auch der Torre Grossa, der einzige Geschlechterturm der Stadt, den man besteigen kann, um die herrliche Aussicht zu genießen.

Piazza Pecori in San Gimignano

Links vom Dom öffnet sich ein Bogengang, durch den man den Piazza Pecori erreicht. Hier gebührt der offenen Loggia mit einem eindrucksvollen "Verkündigungs"-Fresko von Domenico Ghirlandaio (1482) besondere Aufmerksamkeit. Am Platz befindet sich auch das Museo d’ Arte e Museo Etrusco mit einer kleinen, aber feinen Sammlung archäologischer Fundstücke und regionaler Kunstwerke.

Der Piazza Pecori öffnet den Blick auf die Ruine der Rocca 58, einer im Jahr 1353 von Florenz 222 errichteten Festung 50 am höchsten Punkt des Hügels Montestaffoli. Von der Anhöhe aus erhält man traumhafte Rundblicke auf die Türme und Dächer der Stadt sowie auf das umgebende Elsa-Tal.

Über die Via San Matteo erreicht man die Kirche Sant' Agostino

Über die ruhige, malerische Via San Matteo erreicht man zwei romanische Kirchenbauten aus dem 13. Jahrhundert: San Pietro und Sant’ Agostino 13. Die Bettelordenskirche Sant’ Agostino 13 (1308 - 1398) beherbergt einige interessante Ausstattungsstücke und einen der bedeutenden Freskenzyklen des 15. Jahrhunderts. Benozzo Gozzoli schuf diesen Zyklus mit "Szenen aus dem Leben des Heiligen Augustinus" in den Jahren 1465 und 1466 in der Hauptchorkapelle der Kirche. Der Künstler erweist sich bei den Malereien als ein aktiver Erzähler mit Sinn für das Detail. Von Benozzo Gozzoli stammt auch das Fresko an der linken Längswand, das den "Heiligen Sebastian als Fürbitter" darstellt.