Museo delle Sinopie, Toskana

In einem Trakt des von Giovanni di Simone errichteten Hospiz des Klosters Santa Chiara ist heute das Museo delle Sinopie eingerichtet. Hier werden die seit dem Jahr 1989 abgelösten Sinopien der zerstörten Fresken aus dem Camposanto 103 aufbewahrt. Als der Dachstuhl des Camposanto 103 infolge eines Granateneinschlages ano 1944 abbrannte und dabei den Großteil der wertvollen Fresken der Kreuzgangwände stark beschädigte, begann man sobald mit der Restaurierung der Fresken. Bei der Abnahme stieß man auf rote Wandvorzeichnungen, die so genannten Sinopien. Für diese wertvollen Fundstücke richtete die Dombauhütte das gesonderte Sinopienmuseum ein.

Sinopien des Camposanto im Museo delle Sinopie

Aufschlussreich werden den Sinopien Fotografien der zugehörigen Fresken gegenübergestellt. Der Besucher hat so die Möglichkeit, die Entstehung eines Freskos aus der Frührenaissance anschaulich nachzuvollziehen. Bevor man mit dem eigentlichen Fresko begann, brachte man mit Rötelkreide Vorzeichnungen an die Wand und überzog diese mit einer Putzschicht. Meist bleiben die Sinopien – benannt nach der für ihre rote Erdfarbe bekannte Stadt Sinope am Schwarzen Meer – selbst nach der Zerstörung des Freskos noch erhalten und bieten so die Möglichkeit, ein schwer beschädigtes Fresko zu restaurieren.

Faszinierend sind vor allem die Beobachtungen, die man macht, wenn man Sinopien und ausgeführte Fresken miteinander vergleicht. Meist sind die Vorzeichnungen lebensnaher und spontaner gestaltet, als die ausgeführten Fresken. Die Edelleute und der Mönch Macarius im "Triumph des Todes" von Buonamico Buffalmacco zeigen dies in besonders anschaulichem Maße.

Die Originalskulpturen des Doms befinden sich im Museum

In dem alten Dominikanerkloster nicht weit von dem prächtigen Piazza dei Miracoli 99 befindet sich das von der Dombauhütte geführte Museo dell’Opera del Duomo. In den 23 Sälen des Ausstellungshauses werden die von Dom und Baptisterium 29 abgenommenen Bauskulptur und der Domschatz präsentiert. Dazu gehören die Reliefs, Friese und Plastiken von Giovanni und Nicola di Pisano, Guglielmo und Rainaldo. Auch Werke islamischer Herkunft, wie beispielsweise den berühmte Bronzegreif aus dem 11. und 12. Jahrhundert kann man im Museum bewundern. Die Pisaner hatten das Mischwesen beim Kämpfen gegen die Sarazenen als Siegestrophäe entwendet und in die eigene Stadt gebracht.

In dem tonnengewölbten Raum (Saal 6) des Dommuseum sind die Figuren des Baptisteriums von Nicola Pisano ausgestellt. Saal 7 beeindruckt mit Werken Giovanni Pisanos, darunter die so genannte "Heinrichs-Madonna" (Teil der Porta San Ranieri) und die "Madonna mit Kind" sowie die beiden Johannesfiguren, die ursprünglich von der Lünette des Hauptportals des Baptisteriums stammen.

Die Säle 11 und 12 des Museo dell’Opera del Duomo beherbergen den wertvollen Domschatz, von dem die grazile Elfenbein-Madonna und das Astgabelkruzifix von Giovanni Pisano herausragend sind. Auch das Pluviale, ein liturgisches Gewand von Gelasius II., der im Jahr 1118 den Pisaner Dom einweihte, und Teile des so genannten Domgürtels kann man in diesen Räumen besichtigen.