San Martino, Toskana

Südlich des Arno steht die Kirche San Martino aus dem 14. Jahrhundert. Heute sind es nur noch die Apsis und der untere Teil der Fassade sowie das Relief der "Mantelspende des Heiligen Martin", die auf die Entstehungszeit verweisen. Man sollte auf jeden Fall einen Blick ins Innere der Kirche werfen, denn hier kann man fünf abgelöste Fresken von Giovanni di Nicola mit Szenen aus der "Kindheit Jesu" und in der Kapelle die schönen Fresken von Antonio Veneziano mit zwei erhaltenen Darstellungen aus dem Marien-Zyklus bewundern. Das gemalte Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert schuf Enrico di Tedice.

Die romanische, auf oktogonalem Grundriss erbaute Kirche San Sepolcro wurde laut einer Inschrift an der Basis des Glockenturmes im Jahr 1153 von Diotisalvi errichtet, dem Architekten des Pisaner Baptisteriums. Die Fassade wird durch die drei Portale und zwei rundbogige Fenster bestimmt. Im Inneren staunt man über die Spitzbogen der Pfeilerarkaden, die vielmehr an den gotischen Stil erinnern. Es handelt sich jedoch um eines von zahlreichen Beispielen der pisanischen Romanik. Die Kirche galt als Ordenskirche der Johanniter, die im Jahr 1112 in Pisa 98 ein Hospital gründeten. Der Name ‚San Sepolcro’ soll an das Heilige Grab in Jerusalem erinnern.

Kirche Santa Maria della Spina am südlichen Arnoufer

Leuchtend weiß erhebt sich das Oratorium Santa Maria 55 della Spina am südlichen Arnoufer. Es handelt sich nicht um eine Kirche, sondern um einen ‚Reliquienschrein’ für einen Dorn aus der Christuskrone. Ein Pisaner hatte die Reliquie während einer Reise aus dem Heiligen Land mitgebracht. Ursprünglich befand sich an dieser Stelle eine Gebetshalle für Reisende, im Jahr 1323 erbaute man dann das Oratorium nach französischem Vorbild im Stil der Spätgotik. Die Außenfassade ist durch die Marmorstreifung und die farbige Inkrustation gekennzeichnet und verbindet den Bau mit typischer Kapellenarchitektur Mitte des 14. Jahrhunderts. Im Jahr 1871 trug man die so genannte ‚Schmuckschatulle’ ab, da sie mehrfach vom Hochwasser des Arno in Mitleidenschaft gezogen wurde, und richtete sie wenige Meter weiter an einer höheren Stelle wieder auf.

Kirche San Paolo a Ripa d'Arno

Eine weitere Kirche am Ufer des Arno, San Paolo 171 a Ripa d’Arno, erscheint als eine Miniaturausgabe des Domes, denn Bautypus, architektonische Einzelheiten und Dekorationssystem beider Bauten sind nahezu identisch. Demnach kann man die Errichtungszeit auf das späte 11. und frühe 12. Jahrhundert festsetzen. Dokumente belegen, dass sich an der Stelle bereits im Jahr 805 eine Vallombrosanerkirche befand. Anno 1148 wurde die Kirche durch Papst Eugen II. geweiht. Unglücklicherweise wurden die meisten Ausstattungsstücke während des Zweiten Weltkrieges nahezu vollständig zerstört.

Kleine romanische Kapelle Sant' Agata

Fast versteckt in der Via San Paolo 171, nicht weit von der Kirche San Paolo a Ripa d’Arno 114, steht eine kleine romanische Kapelle aus dem 12. Jahrhundert. Sant’ Agata basiert auf einem oktogonalen Grundriss und wird von einem Pyramidendach bedeckt. Häufig nennt man als Architekten den Bauherren des Baptisterium 29 Diotisalvi, da Ähnlichkeiten in der Ausführung der Badachung festzustellen sind.