Villen von Lucca, Toskana

Prachtvolle Gärten der Villen rund um Lucca

Hält man sich an der toskanischen Küste oder in Lucca 148 auf, sollte man auf einen Besuch der schönen Villen in der Ebene Valdinièvole nicht verzichten. Von den prachtvollen Bauwerken soll es rund 300 im näheren Umland geben – ein eindeutiges Zeichen für den einstigen Reichtum der luccheser Familien. Zu besichtigen sind allerdings nur drei der Villen.

Die barocke Villa Garzoni in Collodi besticht vor allem durch ihren symmetrisch angelegten Garten, der im 17. Jahrhundert geplant wurde. Die Wasserspiele, Statuen, offenen Theater, Labyrinthe und Bäder zogen bereits im 18. Jahrhundert von weit her gereiste Gäste an. Der Ort Collodi, in dem die Villa liegt, ist ebenfalls bekannt: Es ist die Geburtsstadt von Carlo Lorenzini, der im 19. Jahrhundert unter dem Pseudonym ‚Carlo Collodi’ "Die Abenteuer von Pinocchio" schrieb.

Villa Gorzoni in Collodi

Symmetrisch angelegter Garten der Villa

Bick auf die Wasserspiele und den Garten

Wahrhaft vielgestaltig zeigt sich die elf Kilometer nordöstlich von Lucca 148 in der Gemeinde von Segromigno liegende Villa Mansi. Ursprünglich zählte das Anwesen zum Besitz der Familie Benedetti, ehe es im 18. Jahrhundert an die Familie Mansi überging. In verschiedenen Bauperioden entstand der Mitteltrakt mit den zwei Loggien im Unter- und Obergeschoss, wobei die obere später geschlossen wurde. Unter den Mansi wurde die Villa im barocken Stil umgestaltet, so stammen zum Beispiel die mit Statuen besetzte Balustrade und die Segmentgiebel über den Fenstern aus jener Zeit. Das Innere - die Ausstattung, das Mobiliar und die Gemälde - zeigt sich vorwiegend in einer barocken Form. Die mythologischen Szenen des Hauptsalons stammen von Stefano Tofanelli aus dem 18. Jahrhundert.

Der ursprünglich barock angelegte Garten mit dem zentralen, heute noch erhaltenen Bad der Diana wurde im 18. Jahrhundert in einen englischen Landschaftspark umgewandelt und lädt zu herrlichen, ausgedehnten Spaziergängen inmitten von Fischteichen und Wasserspeiern ein.

Die unweit der Villa Mansi 158 liegende Villa Torrigiani wurde im 16. Jahrhundert in der Gemeinde Capannori errichtet. Jedoch fand unter der Familie Santi im 17. Jahrhundert eine vollständige Umgestaltung des Anwesens statt, so dass es sich heute in manieristischem Stil zeigt. Torrigiani gilt als eine der schönste der Villen rund um Lucca 148. Das Innere glänzt durch elliptische Treppenanlagen, aufwendige Stuckdekors, kostbarem Mobiliar und mythologischen Gemälden.

Auch an die Villa Torrigiani schließt ein romantischer Landschaftspark an, der im 19. Jahrhundert von einem französischen Garten in eine englische Anlage umgestaltet wurde. Mit seinen Teichen, Kleinarchitekturen und dem überkuppelten Nymphenheiligtum bietet der schöne Garten Abwechslungsreichtum und Erholung.